icon Kurbelradios


Auszüge aus einem Artikel der New York Times vom 8. Februar 1996, betitelt mit A Crank- Up Radio Helps Africa Tune In, beschreibt die Popularität von elektronischen Kurbelgeräten, die in Ländern der Dritten Welt und sogar Japan verkauft werden. BayGen Power, in Südafrika ansässig, stellt bis heute Geräte her, die auch Radios und Taschenlampen einschließen.

Seit sechs Wochen liefert eine kleine Fabrik [in Milnerton, Südafrika] nördlich von Cape Town Radios mit Kurbeln aus. Dreht die Kurbel ein paar mal ganz sportlich herum und das Radio spielt für eine halbe Stunde. ... Es wiegt 2,7 kg, ist wie eine überfüllte Brotbüchse gebaut und besitzt einen winzigen Lautsprecher. Aber sein Großhandelspreis liegt bei 90 DM und es empfängt AM, FM und Kurzwelle.
Die Technologie kann armen Menschen ein Vermögen sparen. Bei einem Radio, welches 5 bis 10 Stunden am Tag spielt, spart ein Freeplay 1155  bis 2310 DM während seiner über 3jährigen Lebensspanne, so Siyanga Maluma, der für die Vermarktung zuständig ist. Es gibt einen Markt da draußen. "Ghana will 30000", sagte Christopher Staines, ein leitender Angestellter vom Hersteller BayGen Power ... "Und können Sie es glauben?" sagte Mr. Maluma. "Wir haben gerade ein paar nach Japan geschickt." Ihr nächstes Produkt ist eine aufziehbare Taschenlampe, die ab dem nächsten Jahr verfügbar sein wird.
Das Patent ist die Arbeit von Trevor Bayliss, einem britischen Wissenschaftler, der 1990 eine BBC-Sendung über AIDS in Afrika gehört hat, in der erwähnt wurde, daß es schwierig ist, die Botschaft des geschützten Geschlechtsverkehrs zu verbreiten, da sich viele Dörfer keine Batterien leisten können. Er ging in seine Werkstatt und baute einen Prototyp und konnte ihn dann jedoch nicht vermarkten. "2 Jahre lang", so Staines, "meinten große Firmen wie Philips und Marconi 'Das ist ja alles ganz nett Trevor, aber wer braucht das? Und außerdem bist du selbst ein komischer Kauz *).' Dann überredete Trevor die BBC eine Story über ihn zu machen."
Es gibt eigentlich 13 Patente, die die Hauptfeder und das Getriebe, was einen kleinen Dynamo antreibt, abdecken. Die Feder ähnelt in keinerlei Weise denen in Schweizer Armbanduhren. Entspannt mißt sie 9 Meter und ist dazu gedacht, Autogurte wieder aufzuwickeln. Ein Doppelspulenmechanismus hält die Spannung konstant.
*) im Originaltext steht an dieser Stelle das Wort "crank", was sowohl komischer Kauz als auch Kurbel bedeutet (Anm. des Übersetzers)
Übersetzung von Daniel

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