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Götter des Neuen Millenniums, Seiten 232-234

1987 machte NASA eine offizielle Aussage, um die mögliche Existenz von Planet X anzuerkennen. Das amerikanische Journal Newsweek berichtete: -NASA gab eine Pressekonferenz am Ames Research Center in Kalifornien letzte Woche, um eine eher seltsame Ankündigung zu machen: Ein exzentrischer 10.Planet mag - oder mag nicht - die Sonne umkreisen. John Anderson, ein NASA-Forschungswissenschaftler, der der Hauptsprecher war, hat den Verdacht, daß Planet X da draußen ist, obwohl nicht in der Nähe der neun anderen. Wenn er recht hat, wären zwei der verblüffendsten Puzzles der Raumwissenschaft gelöst: was löste die mysteriösen Irregularitäten in den Orbits von Uranus und Neptun während des neunzehnten Jahrhunderts aus? Und was tötete die Dinosaurier vor 26 Millionen Jahren? Alan Alford schreibt:
Als die 80er Jahre zu Ende gingen, passierten zwei Dinge. Erstens wurden die wissenschaftlichen Journale Zeugen einer Entlarvungskampagne über Planet X, und zweitens, begann NASA mehr und mehr Resourcen in teure raumbasierte Teleskope zu stecken.

Die Entlarvungskampagne wurde von Wissenschaftlern wie K. Crosswell, M. Littman, E. Standish Junior geführt. Ihre Argumente gingen vom Unlogischen bis zum Bizarren.

Crosswell behauptete, der Planet könnte nicht existieren aufgrund des Mangels an anormalen Effekten auf die Pioneer- und Voyagersonden, wobei er jedoch die wahrscheinliche Möglichkeit ignorierte, daß  Planet X unterhalb der Ekliptik war und nahe zu seiner weitesten sonnenfernsten Position.

Littman versuchte, alle astrometrischen Beobachtungen von vor 1910 zu ignorieren, um die Anomalien zu eliminieren, trotz eines Mangels irgendeiner Basis, daß diese früheren Aufzeichnungen inkorrekt waren.

Standish machte kleinere Anpassungen an die Daten, somit die Diskrepanzen reduzierend, die einen zehnten Planeten anzeigten - doch, wie er selbst zugab, wurden die Anomalien nur reduziert, nicht total eliminert.

Schließlich versuchte Hughes Planet X zu widerlegen durch ein komplexes Argument, nämlich als das Sonnensystem geboren wurde, konnte nicht genug Material für einen weiteren Planeten da sein. Klar hat er nicht das Enuma Elish gelesen, welches Marduk/Planet X als von außerhalb des Sonnensystems stammend beschreibt.

All diese Kritiken fokussierten sich ausschließlich auf die mathematischen Anomalien und ignorierten die anderen Hinweise, die die Existenz von Planet X unterstützten. In seiner Aktualisierung von 1993 betonte Tom Van Flandern, daß Planet X immer noch die einzige Erklärung für den seltsamen Ursprung des neptunischen Satellitensystems und das ungewöhnliche Verhalten von Pluto und Charon war. Er brachte auch bedeutende neue Hinweise über Abweichungen in verschiedenen Kometenorbits vor. Van Flandern betonte, daß die Störungen sowohl in den Kometen- als auch Planetenorbits fortschreitend größer wurden, je weiter man nach draußen ins Sonnensystem ging, was sehr stark einen einzigen Körper zweimal so weit von der Sonne weg wie Pluto suggeriert.

Während die Astronomen Planet X jagten, begann die amerikanische Regierung beispiellose Mengen an Geld in das immens teure Hubble-Teleskop zu pumpen. Dieses raumbasierte Teleskop wurde schließlich am 20.April 1990 gestartet, nur um einen Defekt zu haben. Im November 1993 wurde seine Optik durch eine gigantische Kontaktlinse korrigiert, im Weltall plaziert zu Kosten von 700 Millionen Dollar.

Inzwischen baute die Europäische Raumfahrtagentur (ESA) das Infrarot-Weltraumobservatorium, das erfolgreich im November 1995 gestartet wurde. Anders als Hubble, welches ein optisches Teleskop ist, ist das ESA-Teleskop dazu bestimmt, Infrarotstrahlung zu bestimmen. Es kann somit in die dunkelsten Tiefen des Weltalls schauen mit einer geschätzten Fähigkeit, die Wärme von einem Schneemann in 100 km Entfernung zu spüren.

Wenn das sehr kompliziert scheint, was würden wir dann aus den neuesten Plänen von NASA machen? Im Dezember 1995 berichtete das Nature-Magazin über einen NASA-Plan ein Teleskop ins tiefe Weltall zu bringen, möglicherweise soweit weg wie Jupiter. NASA versuchte so eine extreme Lokation durch das Zitieren eines Bedarfs zu rechtfertigen, daß man die Bildverzerrung durch atmosphärische Störungen reduzieren müßte. Offiziell ist dieses Projekt dafür da, große Planeten in Nachbarsternsystemen zu entdecken. Jedoch die Bewegung eines Teleskops von der Erde zu Jupiter macht nur eine marginale Differenz relativ zu 42 Lichtjahren von Raumdistanz aus (ungefähr ein Sechstausendstel von einem Prozent Differenz, um präzise zu sein), daß wir uns alle am Kopf kratzen und wundern müssen, warum NASA wünscht, 1000 Millionen Dollar oder mehr auf diese Weise zu verwenden. Auf der anderen Seite, wenn die Suche nicht für Planeten 42 Lichtjahre weit weg ist, sondern für einen entfernten Planeten innerhalb unseres Sonnensystems, dann beginnt der Plan Sinn zu haben.

Übersetzung von Niels

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